Herbst oder Frühjahr – wann ist die optimale Pflanzzeit für Bäume und Sträucher? Diese Frage stellen sich viele Hobbygärtner, die ihren Garten neu gestalten wollen. Hier finden Sie die Antworten.
Die optimale Pflanzzeit für Bäume und Sträucher hängt von mehreren Faktoren ab. Einer der wesentlichen Punkte ist das Wurzelwerk: Sind die Pflanzen „wurzelnackt“ oder besitzen sie einen Topf- oder Erdballen? Darüber hinaus kommt es auf die Pflanzen selbst an: Handelt es sich um sommergrüne, also Laub abwerfende Gehölze, oder sind die Pflanzen immergrün? Ein dritter wichtiger Punkt schließlich ist die Winterhärte.
Pflanzzeit Frühjahr (Rhododendren bekommen in kalten Wintern schnell braune Blätter, wenn sie nicht richtig eingewachsen sind. Deshalb pflanzt man die immergrünen Sträucher bevorzugt im Frühjahr.)
Die Frühjahrspflanzung ist – außer für wurzelnackte Rosen – für alle Pflanzen zu empfehlen, die etwas frostempfindlich sind. Dazu zählen beispielsweise immergrüne und sommergrüne Laubgehölze wie Rhododendron, Buchsbaum, Kirschlorbeer, Hibiskus, Hortensie und Lavendel. Wenn man diesen Pflanzen zum Einwurzeln eine ganze Gartensaison Zeit gibt, überstehen sie ihren ersten Winter wesentlich besser, als wenn man sie erst kurz vor Wintereinbruch pflanzen würde.
Bei größeren Bäumen ist ebenfalls eine Frühjahrspflanzung sinnvoll. Bäume wachsen zwar auch im Herbst gut an, sind dann aber den Herbst- und Winterstürmen ausgesetzt und trotz Baumpfahl kippgefährdet. Auch die Gefahr von Spannungsrissen durch starke Temperaturunterschiede zwischen Sonnen- und Schattenseite ist bei frisch gepflanzten Bäumen höher als bei solchen, die bereits gut eingewurzelt sind. Besonders im Winter erwärmt sich die Baumrinde bei Sonneneinstrahlung sehr ungleichmäßig.
Sofern der Boden nicht gefroren ist, können Sie die meisten Bäume und Sträucher von Oktober bis März pflanzen. Wie weit sich die Pflanzzeit in die Frühlings- und Sommermonate ausdehnen lässt, hängt vor allem von der „Verpackung“ der Wurzeln ab: Wurzelnackte Gehölze und Rosen sollten Sie spätestens im März pflanzen, damit die Wurzeln noch vor Beginn der Hauptwachstumszeit einwachsen können. Bei Pflanzen mit Erdballen ist eine spätere Pflanzung bis etwa Anfang Mai in der Regel kein Problem, da die Gehölze noch einen hohen Anteil Feinwurzeln besitzen, der sie während der Anwachszeit ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Gehölze und Rosen mit Topfballen können Sie sogar im Hochsommer pflanzen, sofern Sie die Pflanzen anschließend bei Trockenheit regelmäßig wässern.
Pflanzzeit Herbst (Wurzelnackte Rosen sollten Sie schon im Herbst pflanzen, denn dann kommen sie frisch vom Acker!)
Die Herbstpflanzung hat vor allem für wurzelnackte Bäume und Sträucher Vorteile. In den meisten Baumschulen werden alle Rosen, sommergrünen Blütensträucher oder Heckenpflanzen sowie kleine Bäume, die für den Verkauf vorgesehen sind, schon im Herbst großflächig gerodet. Bis zum Verkaufstermin werden die Pflanzen dann gelagert – in der Regel in Kühlhäusern oder sogenannten Einschlägen. Dabei handelt es sich um Erdgräben, in die die Pflanzen bündelweise mit den Wurzeln hineingestellt und locker mit Erde bedeckt werden.
Da die mehrmonatige Lagerung den Pflanzen nicht besonders gut bekommt, sollten Sie wurzelnackte Rosen und Gehölze schon im Herbst kaufen – dann haben Sie die Garantie, dass die Pflanzen frisch sind. Eine Herbstpflanzung im Oktober oder November ist grundsätzlich für alle wurzelnackten Pflanzen zu empfehlen, denn sie sind dann bis zum Frühjahr gut eingewurzelt und treiben kräftiger aus als wurzelnackte Gehölze, die erst im Frühjahr gesetzt wurden und sich zunächst auf das Wurzelwachstum konzentrieren müssen.
Nadelgehölze und frostharte immergrüne Laubgehölze mit Erd- oder Wurzelballen sollten Sie schon Anfang September pflanzen. Grund: Die Pflanzen verdunsten im Gegensatz zu den sommergrünen Gehölzen auch im Winter Wasser und müssen deshalb gut eingewurzelt sein, bevor der Boden gefriert.